Versuche dir mal die folgende Szene vorzustellen: Ich habe gerade meine erste Stelle als vollzeitlicher Jugendpastor angetreten, es ist Freitagabend, Zeit für meine erste, übervorbereitete Bibelarbeit. Alles klappt hervorragend, ich frage mich gerade, warum ich überhaupt so nervös war, die Jugendgruppe lauscht gespannt meinen Worten, die Spannung steigt, ich komme langsam aber sicher zum entscheidenden Moment meiner Geschichte, da…
…springt ein 14-jähriges Mädchen aus ihrem Stuhl, rennt einmal komplett durch den Raum, zurück zu ihrem Sitz. Den Rest der Andacht konnte ich so ziemlich vergessen. Das war meine erste Begegnung mit der hyperaktiven Jen.
Jen, meine Frau und ich werden schnell Freunde. Irgendwann erfahren wir, dass Jen gegen den Willen ihrer Familie zur Kirche kommt, dass sie zu Hause regelrecht für ihren Glauben an Jesus gemobbt wird.
Aber Jen liebt Jesus, braucht ihre Gemeinde und bleibt dabei. Für viele von uns – mich eingeschlossen – wird sie später ein Mentor, eine Person, die ihre Beziehung mit Jesus ernst nimmt. Jen ist Teil unserer Familie, manchmal fast ein bisschen wie eine Adoptivtochter und später wie eine Tante und Mentorin für unsere Kinder.
Ein paar Jahre später darf ich Tante Jen, obwohl sie noch sehr jung ist, erst als Praktikantin und dann als Jugendpastorin bei uns anstellen. Dann folgt irgendwann ein Theologiestudium, eine längere Missionsreise nach Afrika, die dann zurück in Kanada damit weitergeht, dass Jen fast alles verkauft und unsere Gemeinde zum Spenden aufruft, weil sie sich verpflichtet hat, einem jungen Afrikaner das gesamte Studium zu finanzieren.
Später folgen Zusatzstudien und heute arbeitet unsere junge Freundin als Outdoor-Guide, Lawinenkontrolleurin, Kajak-Wildwasserführerin … und Jen ist Teil dieser riesigen Statistik von 20- bis 30-jährigen, die mit Kirche überhaupt nichts mehr anfangen können. Sie ist gar nicht böse auf Gott, immer noch verzaubert und verliebt in Jesus, nur wenn du das Thema Kirche ansprichst, kommt dir ein Schwall negativer Empfindungen entgegen.
Jetzt, einige Jahre später, hat mich Jen in mein Lieblingscafé eingeladen (wo ironischerweise „Straight Coffee“ ausgeschenkt wird) und ich habe sie mal gebeten, mir in drei Statements ehrlich zusammenzufassen, warum jemand wie sie, die so in einer Gemeinde verwurzelt war, jetzt so ausgesprochen gegen Kirche sein kann. Hier ist ihre Antwort: 1. „Ich kann nicht mehr auf diese Heuchelei!“ „Gerade durch meine soziale Arbeit in Afrika und meine Liebe für die Schöpfung, die ich Tag für Tag in meinem Beruf erleben darf, bin ich nicht so sicher, ob ich weiter Teil einer Gemeinschaft sein kann, wo diese Werte eben nur mal beiläufig erwähnt werden. Ich weiß, dass gerade diese Werte, soziale Gerechtigkeit und Erhaltung der Schöpfung, in den Lehren Jesu einen extrem großen Platz eingenommen haben. Und um das, was Jesus wichtig ist, sollte es ja eigentlich gehen in unseren Kirchen!“ 2. „Jemand wie ich passt irgendwie nicht in diese Kirchenkultur!“ Meine Freunde, meine Welt da draußen, haben herzlich wenig mit meiner Welt da drinnen, in der Gemeinde zu tun! Wir reden über andere Themen, haben andere Werte, hören oder machen andere Musik, der Humor ist total anders, eigentlich haben beide Welten gar nichts miteinander zu tun. Ich kann nicht länger in zwei Kulturen leben. Wenn du nicht 2-3 Kinder, ein Haustier und eine schicke Wohnung hast (oder hattest…), wenn du nicht irgendwo in der soliden Mittelschicht angesiedelt bist, wirst du immer das Gefühl haben, nicht dazu zu gehören. Alle Programme sind nur auf diese eine Gruppe ausgerichtet und als jemand, der Ende 20 und unverheiratet ist, fühlst du dich fast wie ein Sozialfall und auf jeden Fall nicht ernst genommen. Ich kann mich nicht mehr verstellen! 3. „Bitte keine unbequemen Fragen!“ „Mein Freund ist Buddhist und hat mir ein bisschen beigebracht zu meditieren, hat mir einiges gebracht!“ „Meine Freundin ist Ende 30, geschieden, hat sexuelle Bedürfnisse!“ „Unsere Wohngemeinschaft ist auf fair gehandelten Kaffee umgestiegen. Als ich unseren Gemeinderat gefragt habe, ob wir das aus Solidarität mit den Armen auch so machen könnten beim Kaffeetrinken nach dem Gottesdienst bin ich nur belächelt worden: ‚Warum?’“ „Ich kann einfach nicht an einen Gott glauben, der uns zum Vergeben auffordert und dann selber Leute eine Ewigkeit lang in einer Hölle quält, nur weil sie nicht an ihn glauben konnten!“ Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass es in der Gemeinde nicht gerne gesehen wird, wenn ich unbequeme Fragen stelle? Mit meinen Freunden ist es doch ganz normal über Dinge zu reden, die uns beschäftigen… Ehrlich gesagt, gepredigt wird eigentlich auch ziemlich selten über die wichtigen Fragen, die uns wirklich beschäftigen. „Den Frieden bewahren“, Bequemlichkeit, scheint immer wichtiger zu sein als Ehrlichkeit. Irgendwie habe ich das Gefühl, das wäre bei Jesus anders gewesen!
Was denkst du über diese Antworten? Wie geht deine Gemeinde mit sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz um? Sind das Fragen, bei denen Christen sich zu Wort melden müssten? Hatte Jesus diese Themen auf seinem Radar? Stimmt es, dass Gemeindekulturen nur ein sehr begrenztes „Klientel“ ansprechen und alle anderen irgendwie „draußen“ sind? Kannst du verstehen, dass „Außenseiter“ sich mehr wie Sozialfälle oder „Gnadenobjekte“ vorkommen als ernst genommen und dazugehörig? Wie geht deine Gemeinde mit unbequemen aber existentiellen Fragen um? Was würde passieren, wenn du anfangen würdest ehrlich zu sein? Kann man eine „Fragenkultur aufbauen?“ Wie schafft man Platz für anders denkende? Wie schafft man es, sie als Bereicherung zu sehen?
Jetzt, einige Jahre später, hat mich Jen in mein Lieblingscafé eingeladen (wo ironischerweise „Straight Coffee“ ausgeschenkt wird) und ich habe sie mal gebeten, mir in drei Statements ehrlich zusammenzufassen, warum jemand wie sie, die so in einer Gemeinde verwurzelt war, jetzt so ausgesprochen gegen Kirche sein kann. Hier ist ihre Antwort: 1. „Ich kann nicht mehr auf diese Heuchelei!“ „Gerade durch meine soziale Arbeit in Afrika und meine Liebe für die Schöpfung, die ich Tag für Tag in meinem Beruf erleben darf, bin ich nicht so sicher, ob ich weiter Teil einer Gemeinschaft sein kann, wo diese Werte eben nur mal beiläufig erwähnt werden. Ich weiß, dass gerade diese Werte, soziale Gerechtigkeit und Erhaltung der Schöpfung, in den Lehren Jesu einen extrem großen Platz eingenommen haben. Und um das, was Jesus wichtig ist, sollte es ja eigentlich gehen in unseren Kirchen!“ 2. „Jemand wie ich passt irgendwie nicht in diese Kirchenkultur!“ Meine Freunde, meine Welt da draußen, haben herzlich wenig mit meiner Welt da drinnen, in der Gemeinde zu tun! Wir reden über andere Themen, haben andere Werte, hören oder machen andere Musik, der Humor ist total anders, eigentlich haben beide Welten gar nichts miteinander zu tun. Ich kann nicht länger in zwei Kulturen leben. Wenn du nicht 2-3 Kinder, ein Haustier und eine schicke Wohnung hast (oder hattest…), wenn du nicht irgendwo in der soliden Mittelschicht angesiedelt bist, wirst du immer das Gefühl haben, nicht dazu zu gehören. Alle Programme sind nur auf diese eine Gruppe ausgerichtet und als jemand, der Ende 20 und unverheiratet ist, fühlst du dich fast wie ein Sozialfall und auf jeden Fall nicht ernst genommen. Ich kann mich nicht mehr verstellen! 3. „Bitte keine unbequemen Fragen!“ „Mein Freund ist Buddhist und hat mir ein bisschen beigebracht zu meditieren, hat mir einiges gebracht!“ „Meine Freundin ist Ende 30, geschieden, hat sexuelle Bedürfnisse!“ „Unsere Wohngemeinschaft ist auf fair gehandelten Kaffee umgestiegen. Als ich unseren Gemeinderat gefragt habe, ob wir das aus Solidarität mit den Armen auch so machen könnten beim Kaffeetrinken nach dem Gottesdienst bin ich nur belächelt worden: ‚Warum?’“ „Ich kann einfach nicht an einen Gott glauben, der uns zum Vergeben auffordert und dann selber Leute eine Ewigkeit lang in einer Hölle quält, nur weil sie nicht an ihn glauben konnten!“ Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass es in der Gemeinde nicht gerne gesehen wird, wenn ich unbequeme Fragen stelle? Mit meinen Freunden ist es doch ganz normal über Dinge zu reden, die uns beschäftigen… Ehrlich gesagt, gepredigt wird eigentlich auch ziemlich selten über die wichtigen Fragen, die uns wirklich beschäftigen. „Den Frieden bewahren“, Bequemlichkeit, scheint immer wichtiger zu sein als Ehrlichkeit. Irgendwie habe ich das Gefühl, das wäre bei Jesus anders gewesen!
Was denkst du über diese Antworten? Wie geht deine Gemeinde mit sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz um? Sind das Fragen, bei denen Christen sich zu Wort melden müssten? Hatte Jesus diese Themen auf seinem Radar? Stimmt es, dass Gemeindekulturen nur ein sehr begrenztes „Klientel“ ansprechen und alle anderen irgendwie „draußen“ sind? Kannst du verstehen, dass „Außenseiter“ sich mehr wie Sozialfälle oder „Gnadenobjekte“ vorkommen als ernst genommen und dazugehörig? Wie geht deine Gemeinde mit unbequemen aber existentiellen Fragen um? Was würde passieren, wenn du anfangen würdest ehrlich zu sein? Kann man eine „Fragenkultur aufbauen?“ Wie schafft man Platz für anders denkende? Wie schafft man es, sie als Bereicherung zu sehen?
will hier deinen blog nicht vollspammen, aber dazu fällt mir ein beispiel ein, was wir gerade hier in gudensberg erleben.
wir haben unseren jugendraum nachmittags offen, dass kinder und jugendliche dort abhängen können und nich auf der straße rumgammeln müssen. seit ein paar wochen kommen auch jeden nachmittag zwischen 5 und 25 10-15 jährige jungs zum icq chatten oder playstation spielen, was uns erstmal voll gefreut hat.
aber nach einigen gesprächen mit den leuten aus unsere gemeinde haben wir rausgehört, dass sie ihre kinder nicht dahinschicken würden, weil sie sich nicht so einen „umgang“ für ihre kinder wünschen und sie ihre kinder wegen diesen teenagern von der schule auf eine andere genommen haben… fällt mir nichts mehr zu ein.
kam mir gerade zu „Wenn du nicht 2-3 Kinder, ein Haustier und eine schicke Wohnung hast (oder hattest…), wenn du nicht irgendwo in der soliden Mittelschicht angesiedelt bist, wirst du immer das Gefühl haben, nicht dazu zu gehören“ in den sinn.
ich frag mich, was jesus mit diesen teens gemacht hätte?? hätte er seinen kindern den umgang mit ihnen verboten. hätte er sie mit bibelarbeiten und sitzkreissingen versucht „zu erreichen“?? oder dürfen in unsere jungschar nur kinder, die sich ordentlich benehmen, aus guten elternhäusern kommen und sauber angezogen sind und 50 € taschengeld im monat kriegen??
Hallo! Hab auch mal eine kleine Geschichte zum Besten zu geben.
Ich habe gerade zum ersten Mal nach langer Zeit wieder einen Gottesdienst in meiner Uni-Stadt besucht. Seitdem ich hier studiere, also seit bald fünf Jahren, war dies erst mein fünfter Gottesdienstbesuch in dieser Stadt und außerdem der erste in der Baptistengemeinde, zu der eine Freundin regelmäßig geht.
Fünf Mal in fünf Jahren, das ist wenig. Weniger als mir lieb ist. Aber aus Gründen, die denen von Jen ziemlich ähnlich sind, konnte ich mich einfach nicht öfter aufraffen, mal wieder auszuprobieren, ob ich einen Besuch in einer Gemeinde vielleicht endlich ohne Würgereiz überstehen würde.
Heute war es dann wieder genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Auf dem Parkplatz Mercedes neben BMW neben fettem Skoda neben fettem VW, Farbe mehrheitlich silber-metallic. Das Gebäude so richtig schön uneinladend und mit lilafarbenem, englischsprachigem Banner hinten an der Wand, die Leute fast ausschließlich älter als 70, die Predigt ganz nett, aber gewohnt nichts sagend. Das einzige Lied, das ich kannte war „Die Gott lieben werden sein wie die Sonne“, und die anderen Lieder waren auch ziemlich schrecklich. Dazu noch zwei Wunschlieder der jeweils ältesten Geburtstagskinder der letzten zwei Wochen, zwei alte Damen, die 90 bzw. 92 geworden sind. Irgendwie habe ich Probleme mit Liedern, die mindestens eine halbe Oktave höher gesungen werden, als die Mehrheit der Leute in angenehmen Klang zu singen vermag. Mich eingeschlossen. Ein anderes Lied ist ausgefallen bzw. von einem jüngeren Ehepaar, Gäste aus dem Süden, ersetzt worden. (Einige der wenigen Leute unter 70 waren also auch bloß Gäste.) Die Frau, eine typische Christin mit Rock, langen Haaren und Nylonsaiten-Gitarre, und ihr Mann, in schickem Anzug und mit dem Liederbuch in der Hand, stellten sich hinters Mikrofon und sangen ein schickes zweistimmiges Lied, was mich stark an die 80er erinnerte. Irgendwie zu stark. Geklatscht hat keiner. Gelacht die ganze Zeit auch niemand. Geld eingesammelt wurde ohne Lied oder musikalische Begleitung, was ja an sich nicht schlimm ist, aber das ganze ging so schnell und monoton über die Bühne, dass ich mich gefragt habe, warum man nicht einfach am Ende einen Klingelbeutel aufstellt, damit man noch ein bisschen mehr Zeit spart, warum auch immer dies nötig sein könnte. Allerdings waren ordentlich Scheine zu sehen im Geldkörbchen…
Soweit also zu meinen Eindrücken. Ich denke, ich werde nicht noch mal in diese Gemeinde gehen. Ich hasse, wenn ich mich so unwohl fühle, also vermeide ich es doch lieber. Schließlich ist das Ganze ja auch freiwillig. Ein Glück.
Trotzdem war dieser Gottesbesuch irgendwie was Besonderes für mich. Ich habe nämlich etwas gemerkt. Mir ist endlich klar geworden, warum ich mit Gemeinde nichts anfangen kann. Klar, die Gründe von Jen zählen auch für mich und ein paar zusätzliche könnte ich auch noch aufzählen, aber was mir heute aufgefallen ist, ist, dass diese Gründe alle auf die Fehler der anderen abzielen. Klar, die machen ja auch total viel falsch, aber heute habe ich endlich gemerkt, dass das Hauptproblem wohl eher bei mir selbst liegt. Drei Gründe, warum ich mit Kirche nichts anfangen kann:
1. Wenn ich einen Gottesdienst besuche, gehe ich davon aus, dass er mir nicht gefallen wird.
Ich sitze genervt auf meinem Stuhl und analysiere alles und warte nur auf schreckliche oder peinliche Momente. Ein komisches Lied oder eine merkwürdige, typisch-christliche Formulierung zu viel und ich mache ein Kreuzchen auf der Liste in meinem Kopf und freue mich, dass ich mal wieder recht hatte: „Gemeinde ist irrelevant für mein Leben und dazu auch noch peinlich. Ich möchte damit nichts zu tun haben und würde auch keinem meiner Freunde zumuten hinzugehen“.
2. Ich verurteile die Leute, bevor ich sie kennen gelernt habe.
Auf der Straße ist das so und in der Kirche nicht anders. Ich sehe jemanden und stecke ihn in eine Schublade. Natürlich versuche ich, mir das abzugewöhnen, aber ich muss zugegeben, dass es doch immer wieder automatisch passiert. Die Leute haben also gar keine Chance. Wenn ihre Klamotten zu uncool sind (natürlich nach meinem Geschmack) oder sie immer doch denken, man müsse sich schick machen, um zur Kirche zu gehen, sind sie gleich unten durch. Wenn junge Leute in meinem Alter verheiratet sind und vielleicht sogar schon Kinder haben, stempele ich sie gerne mal als weltfremd ab und finde sie schrecklich spießig. Alleine schon, dass Leute regelmäßig in eine Kirche gehen, mit der ich nichts anfangen kann, macht sie für mich schon fast zu verachtenswerten Menschen.
Natürlich sind das alles nur Ängste vor Fremden. Wenn ich den Leuten eine Chance gebe und sie etwas besser kennen lerne, merke ich normalerweise, dass sie sehr wohl sehr nett sind und sogar mich nett finden, aber der erste Eindruck ist meistens negativ und voller Vorurteile. Vor allem ungünstig, wenn man nur ein- bis zweimal in dieselbe Gemeinde geht und dann für immer wegbleibt… Für die Gemeinde, in der ich groß geworden bin und in die ich auch heute noch gerne gehe, gelten all diese Dinge interessanterweise nicht!
3. Ich bin unglaublich intolerant, was den Glauben anderer angeht.
Jemand, der einfach so glauben kann wie ein Kind, ist wahrscheinlich nicht sehr intelligent. Jemand, der zu viel in der Bibel liest, peilt irgendwann die Realität nicht mehr. Jemand, der für den Weltfrieden betet, muss doch wissen, dass das eh nichts bringt, weil es ihn hier nicht geben wird. Jemand, der nicht kapiert, dass viele „weltliche“ Freunde ein wahrer Segen sind, dass wir mit Pennern reden und Ausländern lachen und Armen teilen sollten, statt sie zu ignorieren, der kann nicht an den selben Gott glauben wie ich. Und so weiter und so fort. Den richtigen Glauben haben natürlich nur die Leute, die die Dinge mindestens in etwa so sehen wie ich. Dabei bin ich doch gar nicht sicher, ob ich überhaupt wirklich an Gott glaube… Ich würde ja gerne, aber so richtig ernsthaft!? Und nach all der Verstörtheit, die Leute mit ihrem komischen unterschiedlichen Glaubensweisen in meiner Seele angerichtet haben?
Ja, so geht mir das. Vieles ist sicher überzogen dargestellt, aber dadurch wisst ihr, was ich sagen will. Vielleicht geht es ja noch irgendjemandem so… Ich bin jedenfalls froh, das endlich mal sehr bewusst gemerkt zu haben und vielleicht schaffe ich’s ja mal, Vorurteile und Ängste abzubauen und mein Herz Gemeindegängern gegenüber zu öffnen. Eventuell muss ich dann auch nicht mehr würgen… (-;
Meine liebe Schwester aus Bad Segeberg, die in der gleichen Gemeinde wie du bist, Frank, hat mir disen Artikel empfohlen. Bei mir ist es nun sicher auch schon gute 5 Jahre her das ich eine Gemeinde besucht habe und ja ich kan Jen, so gut verstehen. Dabei lag es am Anfang noch nicht einmal an mir. Ich zog in eine andere Stadt und bemühte mich redlich wirklich um eine Gemeinde. Ich ging in den miefigen langweiligen Gottesdienst der Babtisten und später einer anderen Gemeinde, die eigendlich ganz jung und dynamisch war. Ich ging regelmäßig zu einer Jugendstunde wo ich versuchte mit Christen ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen.
Doch ich erlebte sehr verstörendes: Mein Äußerses ( damals noch sehr experimentell Gothic/Punk ( so zerissene Strumpfhosen und alles mögliche selbstgenäht und zusammengestekt e.c.a)), wurde sehr kritisch begutachtet, bis dahin das man mir aus den Weg ging. Ich setzte mich in der Zeit auch sehr intensief mit den Glauben meiner Kindheit und Jugend auseinader und fing an alles auseinder zu nehmen und kritisch zu beleuchten, doch mit mir auf konfrontersonskurs wollte keiner gehen. Die Menschen wollten lieber nicht denken, nur das nachplappern was man ihn sagte, ich war sehr traurig. Auch dieses brave, gut bürgerliche – Haus, Kinder e.c.a. Was mich auch sehr störte war dieses teilweise so geheuchelte, was ich erst nach einigen Wochen herausbekamm und mir sehr weh tat, vorn herum so Christlich Freundlich und hintern herum wurde über einen ( mich) hergezogen.
Ich glaubte zuerst das ich nur sehr viel Pech gehabt hätte und freute mich immer wieder auf meine heimat Gemeinde. Doch schnell merkte ich das ich auch hir rausgefallen war. Ihr Leben schien sich immer mehr von den meinen zu distanzieren, kritische auseinandersetzung mit den Glauben auch hir nicht gebiligt zu werden. Dieses schwarz-weiß denken, was seinen höhe Punkt darain fand als man mir empfal mich mit einen bestimmten Philosopfen mich nicht auseinder zu setzen, da er doch sehr der Christlichenlehre entgegen ging. Die Predigten im Gottesdienst und Themen im Jugendkreis, die sich, schon so lange ich denken konnte immer wieder um gleiche Themen in aufbereiteter Form kreisten, ödeten mich schon seid sehr, sehr vielen Jahren an, obwohl ich mich immer gezwungen gesehen hatte, darin zu forschen und hinter deren Aussagen doch etwas mehr tiefgang,mehr Simbolig und Vielschichtigkeit zu finden, auch wenn dies nicht giebt/gab.Dies machte mich wieder sehr schnell traurig. Ich hatte das Gefühl eine Heimat verloren zu haben. Gegen Jesus hatte ich nichts ( auch wenn meine Position Heute noch viel Krietischer und Schärfer ist), Jesus Lehre fand ich klasse, doch diese Menschen, in ihren Kreisen, mit ihren harmlosen unkrietischen ( oder manchmal gar zu einer wahren Auseinadersetzung noch nicht einmahl fähig), die intolerans gegen Menschen die in anderen Kreisen verkehren- die vieleicht nicht so heile Welt kompertiebel ist, dagegen habe ich was.
Ich glaube das wir neue Formen brauchen. Nichts gegen die alten Formen, die scheinen zu wirken und haben sich bewährt. Menschen aus der Mittelschicht, die sich gerne einlullen wollen, die gerne nachplappern was man ihnen erzählt, die fühlen sich sicher hir sehr wohl. Kleingruppen, Jugendliche die im Kreis colle amerikanische Anbedungslieder singen, die so nett und freundlich sind und versuchen zu tuhn was Jesus und die Geselschaftkiche Norm wohl machen würde, das ist echt klasse, ich meine ich gehörte ja auch dazu. Aber ich denke man braucht Foren ( und sagt bitte nicht dann geh doch bitte zu den „Jesus Freaks“) an den Menschen die querdenker sind, die auf interlektuelle Weise sich austauschen können. Die sich mit ihren Subgerne, mit ihr Schicht ( reden wir mal von Obdachlosen), mit ihrer Nationalität dort einfügen können. Ich weiß das dies schwer ist besonders da das Christentum eine Missionsreligion ist, die totalistisch Ansprüche hat. Deswegn ist es ja auch so einfach als Mittelschichter oder als Mensch der verzweifelt einen Trost sucht, etwas woran er sich festklammern kann daran zu glauben. Aber was machen wir mit den Rest der Menschheit? Soll man sie mit den Schwert bekehren wie die Missionare im früh Mittelalter? Vieleicht müsste eine neue Reform her, eine neue Denkschule, die Jesus aussagen neu interpretieren, wie die Kirchenväter damals oder Luther für die Evangelische Kirche. Ich bin es nicht und will es auch garnicht sein, da ich selbst mich nicht mehr als Christin bezeichne. Doch ich sehe das dies etwas gutes zu sein scheind ( wie viele Glaubens und denkrichtungen auch) in den Menschen ihren Seelenfrieden finden. Vieleicht könntet ihr in Bad Segeberg anfangen darüber zu depatieren, ich habe dort aufgeschlossene Geister getroffen ( wenn sie den noch da sind), die vieleicht etwas tuhen könnten für Menschen die wirklich gläubig sein wollen und eine Gemeind haben wollen aber trotz allen auch Punk, Rocker, Thürke, Roma. Gothic, Philosopf, Künstler, Hippie ( vieleicht währe es mal intersant für solche Menschen sich mit den Idiologien und Praktiken der Rastafa auseinader zu setzen), Poet, Schmarotzer, Raver, Metaler, Laper, Mittelaterfreak, Rollenspieler, Indie, Zecke, Sozialarbeiter,Katoliek, Evangilikar, Medetierender ( würde das Christentum so bereichern!), Wissenschafler, Historiker, Tänzer, Musiker, Mystiker ( obwohl die wohl keine Gemeinde suchen würden) Sänger, Schauspieler, Öko, Menschen die in einer Bauwagensiedlung leben ( uns was es sonst so giebt) bleib könnten.
Noch einmal aufs Jen zurück zu kommen, ich verstehe auch nicht warum Christen Sexuel so verklemt sind! Ich meine sollte man den Teenagern nicht viel mehr sich kritisch mit ihrer eigenden Sexualität auseinandersetzen lassen, ihre eigenen Grenzen ausloten, als ihn immer zu erzählen wie große Sünde es sei vor der Ehe mit einen Menschen anderen Geschlechts ( oder hey, warum nicht des eigenen Geschlechts?) zu schlafen?
Lady Blue
Hai
Ich bin „Zufällig“ hier gelandet.
Oh weia – Immer diese Auseinandersetzungen mit Glaube und Gemeinde…. Gemeinde oder besser dem Neutestamentlichen Verständnis nach die Herausgerufene ist lebendige Gemeinschaft und nicht Organisation! Sie lebt durch Nächstenliebe und nicht durch Knechtschaft. Die Probleme der Christen und auch der Gemeinden heute ist die Spaltung – von Theologen und Laien, von Gut und Böse, von Gläubig und Ungläubig, von Mitglied und nicht Mitglied. Aber Christus ist für uns gestorben als wir noch Sünder waren (der gute, alte Paulus)! Schon vergessen? Lebendige Gemeinschaft mit Christus als unseren Freund bedeutet auch lebendige Gemeinschaft mit unserem Nächsten. Das heisst auch Verständnis haben, ertragen, durchtragen (durchbeten!). Und bei Problemen nicht gleich die Bibel um die Ohren hauen, sondern verständnis- und liebevoll Gottes Möglichkeiten aufzeigen. Hey, Gott erträgt uns auch 24 Stunden mit all unseren Macken und Kanten, ER vergibt uns immer wieder auf’s Neue. ER steht uns immer zur Seite bringt uns durch Sein Wort wieder auf die richtige Bahn. Aber auch seine Ermahnungen sind Liebe. Lebendige Gemeinschaft ist auch gelebte Nächstenliebe und hilft dem Verfehlenden, dem Fragenden und dem Suchenden durch Verständnis und der Weisheit Gottes eine Antwort zu finden. Manchmal kann das auch heissen – Klappe halten und zuhören oder auch mal mitweinen, mitleiden und auch mal einfach stehen lassen (können). Lebendige Gemeinschaft ist aufzeigen das man sich sorgt und nicht irgendwelche Gesetze, Gebote einfordert. Wann begreift die Christenheit das der Glaube eine Einladung zur Nachfolge Jesu ist und nicht eine Art Gottespolizei mit Strafkatalog. Wann lernen die Geschwister in ihrer Bibel zu unterscheiden welche Anordnungen für Gläubige sind? Das erspart auch eine Menge gesetzliches Gehampel.
Lebendige Gemeinschaft nimmt letztendlich den Auftrag Gottes war, eine Gottlose Menschheit vor dem Abgrund (Scheol) zu retten. Wenn man diese Dinge so oder so ähnlich vor Augen hat, müssten die Diskussionen über das was man tun soll/ muss, welcher Kaffee in der Kirche getrunken wird usw. nebensächlich werden. Lebendige Gemeinschaft heisst lebendiger Glaube und von Jesus lernen, 24 Stunden, Tag für Tag. Lebendige Gemeinschaft heisst dann die Augen offen halten für die Sorgen und Nöte und Probleme in der Welt in der wir leben. Dann, so hoffe ich, wird vieles zum „Selbstverständnis“, vieles zum Gebet und bekommt dann auch Hand und Fuss….
Aber eben aus Liebe zu Gott und dem Nächsten. Und dann hat auch die lebendige Gemeinschaft einen ansteckenden und einladenden Charakter. Vergessen wir nie vorher wir kommen! Jesus ist für mich gestorben als ich noch Sünder war. Heute bin ich nicht unbedingt besser aber besser dran, weil gerecht gesprochen (Rö.8,1).
Ein reuiger Sünder der Jesus liebt aber von der Gemeinde, sprich „Bodenpersonal“ enttäuscht ist. (ja, ich weiss irgendwie gehöre ich schon dazu, aber die organisierte Gemeinschaft die an ihren Gesetzen und Geboten, an ihrer Vereinsmeierei krankt mit der komme ich nicht mehr klar)
Andreas
Hi
Hab mir mal alle diese Meinungen angeschaut und ich bin eben so ein Teenie (14 Jahre), mit 1 schwester ( 2 Kinder) meine Eltern haben ein Haus usw. wir gehören zur schon viel zur Sprache gekommenen Mittelschicht, ich mache keine unverantwortlichen sachen, bin in der Schule super, will das Gymnasium machen, bin von klein auf in die gemeinde gegangen….. und ich habe bevor ich diesen Artikel ( und die Komentare) gelesen habe, nicht über unsere gemeine nachgedacht.
es kam mir in den sinn dass ich leute die ein bisschen von der norm abweichen komisch anschaue und manchmal wenn neue leute da sind, fühlt sich niemand dafür verantwortlich sie mal anzusprechen.
ich weiss, dass es in unsere Gemeine ( Freikirche/ Bewegung plus) leute hat, die wirklich heuchlerisch und inntollerant sind, aber hey wir sind alle Menschen!
Aber es hat auch einige leute mit denen man wirklich auch auf Konfrontationskurs gehen kann!! Mit denen man über echten Glauben reden kann und in unserer Jugendgruppe können wir auch offen über alle Themen reden ( ich spiele vorallem auf Sexualität an) Hey und falls Lady Blue das hier liest:
Ich sage ja nicht dass ich nicht gerne coole anbetungslieder singe, und dass ich eine Rebellin bin,aber dass man in der Jugendgruppe nur lernt nett zu sein und gesellschaftlich angepasst, da bin ich gar nicht ihrer Meinung! Wir versuchen das zu tun was gott will, und so grenzen wir uns automatisch ab, wohlgemerkt „ab“ nicht „aus“! Ich habe auch „weltliche Freunde“ aber eben die sachen bei denen wir uns abgenzen( oder es mindestens vorhaben es aber nicht schaffen weil wir nicht genug Mut haben, oder nicht genug auf Gott vertrauen) sind eben gerade themen wie die Sexualität. Lady Blue scheint noch nicht begriffen zu haben dass gott uns ganz genau kennt und seine Gebote/Richtlinien einen Sinn haben! Vielleicht hat sie das gefühl Gott verbiete uns was Spass macht, weil es uns nicht gönnt oder so, aber bei jeder Beziehung ( ob jetzt 3Jahre oder ein One_Nigth -Stand) wir geben immer etwas von uns weg, was wir nie wiederbekommen!! Und man sieht ja was daraus entsteht wenn Jugendliche schon mit 14 jahren das erste mal Sex haben: Ehen halten nur 2 od3 Jahre seitensprünge sind normal…… Ich glaube zwar nicht dass es immer einfach ist mit Sex bis nach der Eheschliessung zu warten, ( bei Jungs ist es sicher noch schwieriger) aber ich bin mir sicher dass es sich lohnen wird!!!!
Sorry bin ein bisschen vom eigentlichen thema abgeschweift… aber das musste ich mal loswerden…
In unserer Gemeinde haben wir auch eine Frau ( ca.50 jahre)die schon eine bewegte Vorgeschichte hat( nicht gerade im Positiven sinn) Drogen/alkohol usw. ausserdem hat sie auch einen Tumor … . Sie ist aber Feuer und Flamme für Jesus, ein bisschen speziell aber herzensgut!!!!
Mit einem 30 Järigen ( ausgebildeter Sozialarbeiter) starten sie jetzt mit freiwilligen aus der Gemeine ein Projekt: sie gehen mit essen zu Junkies/ Obdachlose ( unsere Stadt ist klein, also nicht das grosse Gheto aber es gibt überall bedürftige)
Und haben das langfristige ziel sie zu uns in unsere gemeineräume einzuladen ( gratis essen) und später auch in unsere gemeine (gottesdienst ) einzuladen.
noch was ähnliches: Katrin ( ist auch um die fünfzig) hat sich zu Ziel gemacht, aussländerkinder ( die sogenannten Stadthausplatzkinder) in die Jungschar einzuladen, in die Sonntagschule, und mit ihnen Sachen zu unternehmen( die meisten eltern sind selten zu hause) und in einer relativ kurzen Zeit ( 2jahre) hat sich das wirken gottes
offenbart: in jugscharlagern waren die leiter zuerst ein bisschen kritisch ob das mit diesen z.t. nicht sehr gut erzogenen Kindern gut läuft, doch sie haben fast überall gerne mitgemacht, und sind in die freiwilligen gebetszeiten gegangen und noch viel mehr!! auch fanden sich immer leute die bereit waren bei den lagerkosten für diese Kinder mitzuhelfen!!!
vieleicht habe ich mit meinen ausssagen unrecht, meine erfahrungen sind nicht gerade gross und es gibt sachen die ich im grunde von anderen leuten kommen ( ich habe mir dazu immer noch eine eigene meihnug gebildet aber es ist vielleicht doch nachgeplappert) so müsst ihr mir vielleicht für meine naivität vergeben.
Und ich finde es unendlich schade dass Leute ( gläubige und ungläubige) durch Gemeinden abgeschreckt werden!!!
so segne auch der gütige gott!!
selina